Vorgehensweise

 

Was erwartet Ihr Pferd und Sie als Besitzer?

Vorgehensweise und grundsätzlich Methodik der Ausbildung

Bodenarbeit, Longe, Doppellonge als logische Konditionierungsgrundlage

Die während der Anamnese analysierten physischen und psychischen Gegebenheiten werden mit dem Pferd zuerst an der Longe (in der weiteren Ausbildung zur Verfeinerung gleichzeitig an der Doppellonge) abgearbeitet. In dieser Phase gefestigte Reaktionen, ausgelöst durch die Bodenarbeitshilfen werden auf das Arbeiten unter dem Sattel erweitert. In logischer Konsequenz werden dem Pferde die Hilfen unter dem Reiter erscheinen, wenn er diese von oben ähnlich/ oder gleich den Bodenarbeitshilfen gibt. Hier findet sowohl das Beziehungstraining (BT) wie auch das vom Boden aus “Geritten-Werden” (Doppellonge) seinen Platz. Diese Arbeit bietet auch denjenigen Pferdebesitzern, die ihre Reitweise überdenken und ihr Pferd zu gesunder physiologischer Arbeit hin umstellen wollen, die grundlegenden Schritte für das spätere logische Reiten. In dieser Phase werden sowohl die anatomischen Grundvoraussetzungen sowie die Bewegungsqualität abgeglichen, die zu einem logischen Trainingskonzept führen.

Kombination von Bodenarbeitshilfe <-> Gewichtshilfe

Hilfen und darauf folgende Bewegungsreaktionen schmackhaft machen

So können die durch die Bodenarbeitshilfen gefestigten motorischen Reaktionen für das Pferd logisch nachvollziehbar durch gerittene Bodenarbeitshilfen von oben erneut ausgelöst werden. Es wird dem Reiter dadurch deutlich einfacher fallen, die Bodenarbeitshilfen gegen die Reiterhilfen auszutauschen oder zu ergänzen, indem er die Reiterhilfen mit den gleichbedeutenden Bodenarbeitshilfen während des Reitens kombiniert. Dabei bleiben einige Bodenarbeitshilfen dem Reiter als nützliches Handwerkszeug erhalten, andere können ausgetauscht werden. Bei Bedarf, falls das Pferd auf die Reiterhilfen keine/ oder schlechte Reaktion zeigt, können diese aus der Schublade gezogen werden, um das Pferd an die Reaktion/en auf die eingeübten Bodenarbeitshilfen erinnern zu können.

„Schmackhaft gemachte Bodenarbeitshilfen als dankbarer Vermittler der Reiter-/ Gewichtshilfen“.

Abgleich der Körperlichen Tagesform des Pferdes (Kraft, Flexibilität, Schiefe)

Ich empfehle grundsätzlich, die Arbeit jeder Reiteinheit vom Boden aus zu beginnen, nicht nur um des Aufwärmens Willen, sondern auch, um die körperlichen Gegebenheiten (schon zu Beginn der Ausbildung entdeckte Stärken und Schwächen der Konditionellen/ Koordinativen Fähigkeiten und Fertigkeiten ) jeden Tag aufs neue zu überprüfen.
Ein körperliches Verhalten, Schiefe, zu einseitige Kraftentwicklung, Flexibilitätsprobleme der jeweiligen Muskelgruppen kann so entdeckt und gegebenenfalls an der Hand verbessert oder abgearbeitet werden.

Der Reiter – Ohne sich mit dem Pferd aufreiben zu müssen

So kommen auf den Reiter keine Überraschungen (in Form körperlicher Gegen-Reaktion/ Entziehens oder eines körperlichen Verhaltens von Seiten des Pferdes) zu, die er nicht schon am Boden entdeckt und durch gezieltes Arbeiten und Hilfengabe zu korrigieren versucht hat.
Der Reiter ist somit in der Lage, das gerade vom Boden aus entdeckte, korrogierte und vermittelte Gangbild/ Körperhaltungen und eingeübte motorische Reaktionen von oben erneut zu vermitteln; ohne sich mit dem Pferd von oben aufreiben zu müssen.
Dem Pferd werden durch die Bodenarbeit bei gleichzeitig noch fehlendem Reitergewicht auch noch schwer fallende Körperhaltungen in allen Gangarten schmackhaft gemacht.

 

Hinweis
Man glaubt oft nicht, welche Bewegungen dem Pferde motorisch schwerfallen. So wird das Pferd physisch und psychisch oft schneller überfordert als man denkt. Der Schlüssel liegt im Entdecken der Kleinigkeiten. Oft fehlt dem Pferdebesitzer der Blick und dem Reiter erst Recht.
(Philip Lehnerer)